Rote Bete – Superfood im Pferdefutter

Die Rote Bete ist ein Highlight in der Pferdefütterung

Die Rote Bete (Beta vulgaris) ist ein Highlight in der Pferdefütterung. Vom Menschen in der eigenen Ernährung eher geschmäht und unterschätzt, erfreut sich diese Rübe bei Pferdehaltern gerade im Winter großer Beliebtheit. Kein Wunder – diese blutrote Knolle mit dem hartnäckigen Farbstoff, der beim Schälen so schön an den Fingern oder in der Kleidung haften bleibt, ist eine wahre Gesundheitsbombe. Außerdem lieben Pferde den süßlich nussigen Geschmack.

Die rote Bete stärkt das Immunsystem, schützt Haut und Schleimhäute, stärkt Leber und Galle und fördert Entgiftung und Entschlackung. Die Rübe wirkt sogar Diabetes entgegen und soll krebshemmende Wirkungen besitzen. Insbesondere im Winter bringt sie Abwechslung in den pferdischen Speiseplan und ist zudem leicht verdaulich. Die Rote Bete war bereits in der griechischen und römischen Antike bekannt als Heilmittel bei Infektionskrankheiten und Hauterkrankungen.

Sie liefert eine Fülle an Vitaminen (Vitamin C, E, K, ß-Carotin, B-Vitamine, hier besonders Folsäure) und Mineralstoffen. Neben einem besonders hohen Gehalt an Eisen überzeugt die rote Bete auch mit Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor, Natrium und Jod. Ihre blutrote Farbe verdankt die rote Rübe dem Betanin, einem wasserlöslichen Pflanzenfarbstoff. Dieser sekundäre Pflanzenstoff, ein Anthocyan, schützt die Zellen und hat offenbar auch antikanzerogene Wirkung.

Nicht zu verwechseln mit Betain, einem Oxydationsprodukt von Cholin (früher Vitamin B4). Dieser Stoff stimuliert Leberzellen und Galle und fördert somit Entgiftung und innere Reinigung. Betain unterstützt auch Herz und Gefäße, da es den Homocysteinspiegel im Blut senken kann. Homocystein ist eine toxische Aminosäure, die im Eiweißstoffwechsel des Körpers entsteht. Normalerweise wird Homocystein sofort von der Aminosäure Cystein abgebaut. Eine erhöhte Homocysteinkonzentration im Blut kann jedoch zu Gefäßschäden führen, die natürlich auch bei unseren Haustieren auftreten.

Rote Bete enthält relativ viel Nitrat, dem man in der vergangenen Zeit nur Negatives nachgesagt hatte. Der Grund: Im Körper kann Nitrat über Nitrit zu den gefürchteten, weil krebserregenden, Nitrosaminen führen. Auch Nitrite selbst sind in größeren Mengen gesundheitsschädlich. Nun ist aber bekannt, dass Nitrit die Bildung von Stickstoffmonoxid (NO) im Blut anregt, das die Blutgefäße erweitern kann. Dadurch sinkt der Blutdruck – ein effektiver Schutz vor Herzerkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall). Erkrankungen, die selbstverständlich auch Pferde, Hunde und Katzen betreffen können. Ein weiterer Effekt von NO: Diese Verbindung erhöht die Insulinsensitivität, Zucker kann besser in die Zellen aufgenommen werden. Eine enorme Unterstützung für Pferde, die unter Zuckerstoffwechselstörungen bzw. Insulinresistenz leiden!

Also keine Angst vor Nitrat. Aber eben in Maßen.

Die rote Bete sollte roh verfüttert werden, denn gekocht gehen viele wertvolle Inhaltsstoffe verloren. Je nach Größe des Pferdes kann man eine Knolle am Tag geben. Keinesfalls jedoch gefroren verfüttern, denn dann besteht Kolikgefahr.

Das Lagern größerer Mengen Rote Bete in Ställen mit mehreren Pferden ist einfach und unkompliziert: Ein paar große Stalleimer werden zur Hälfte mit feuchtem Sand befüllt, die Rüben hineingelegt und die Eimer dann komplett mit Sand aufgefüllt. Je feuchter die Luft, desto weniger Wasser verlieren die Knollen. Dies wiederum verhindert die Umwandlung von Nitrat in Nitrit, das ja aufgrund des Nitratreichtums in Roten Beten ansonsten in hohen Mengen anfallen würde.

Die Pferde werden die Bevorratung dieser vitamin- und mineralstoffstrotzenden Knolle mit Wohlbefinden danken. Denn damit sitzen sie immer "an der Quelle"!