Jetzt im Frühling hört man immer wieder von Ausleitungs- und Frühjahrskuren. Den Winter hinter sich lassen und vital in die milde Jahreszeit starten. Was bedeutet nun Ausleiten?
In erster Linie denken wir im Zusammenhang mit Ausleitungskuren an die Leber. Das ist auch richtig. Die Leber ist ein Organ mit vielen Funktionen wie unter anderem die Ausleitung von Schadstoffen. Das heißt, Nähr- und Schadstoffe gelangen vom Darm über den Blutkreislauf zur Leber. Hier wird entschieden, ob diese Stoffe über den weiteren Bluttransfer gespeichert oder verbraucht werden oder ob sie aus dem Körper ausgeleitet werden.
Dies ist im nächsten Schritt eine der Aufgaben der Nieren: Die Blutreinigung und das Ausscheiden über die Harnwege. Aber auch hier wird nach vielen Filtrationsvorgängen nochmals entschieden welche Stoffe im Körper bleiben und welche über die Harnblase ausgeschieden werden. Also sind die Nieren auch ein Versorgungsorgan.
Die Ausleitungs- bzw. Versorgungsorgane verrichten Höchstleistungen und es ist wichtig, dass wir sie dabei unterstützen. Kommt es zu einer Überlastung der Nieren, sucht sich der Körper Notausgänge. Das sind in erster Linie beim Pferd Haut und Hufe. Gerade jetzt im Frühling, die Zeit des Anweidens der Pferde, arbeitet der Organismus unermüdlich. Überschüssige Proteine wollen abgebaut werden, der Blutdruck soll stabil bleiben und Stoffe, die nicht in den Körper gehören, möchten wieder ausgeschieden werden. Alles Aufgaben oder Bereiche an denen die Nieren mitwirken.
Sind die Ausleitungsorgane überfordert, kommt es dazu, dass ein Teil der Ausleitung über Haut und Hufe stattfindet. Mögliche Folgen sind dann: Schuppenbildung, Haarausfall, Juckreiz, Scheuerstellen, Ekzeme sowie brüchige und schlecht versorgte Hufe, Strahlfäule, Mauke und sich häufende Hufabszesse.
Die Nieren scheiden auch Stoffwechselendprodukte aus dem Eiweißstoffwechsel (Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure) aus. Um eine überschüssige Aufnahme von Proteinen zu regulieren ist es von Bedeutung eine gut funktionierende Darmflora zu pflegen. Je besser Proteine verstoffwechselt werden umso geringer ist die Ausscheidung an Stoffwechselendprodukten über die Nieren.
Wichtig ist hier die Aufnahme von bitterstoffreichen Heilpflanzen, die die Sekretion der Verdauungssäfte fördern und somit eine stabile Darmflora aufbauen. So werden Proteine, Fruktane bzw. Zucker besser verdaut und Verdauungsprobleme gebessert. Sie wirken zum Teil auch blähungswidrig, pflegend auf die Schleimhäute und haben eine vorbeugende Wirkung bei zu Kolik neigenden Pferden.
Der Brennnessel kam dabei bei den sogenannten Rosstäuschern eine besondere Aufgabe zu. Sie haben die Pferde, die zum Verkauf standen und keine sonderlichen Vorzüge hatten mit Brennnesselsamen und Sanddorn gefüttert. In der Brennnessel ist viel Kieselsäure enthalten und in den Samen sehr viele Aminosäuren und diese Kombination sorgte für einen schönen Glanz im Fell.
Im Frühjahr sind Ausleitungskuren von großer Bedeutung. Die Leber kann sich regenerieren, die Nieren können dies nicht und sind auf naturheilkundliche Hilfe und Unterstützung angewiesen.