Bierhefe - Wohltat für den Darm

Die heilende Wirkung von Bierhefe ist tatsächlich schon seit alters her bekannt

Müdigkeit, Leistungsabfall, Appetitlosigkeit, Magen-Darm-Störungen, Kotwasser, Fell- oder Hautprobleme, geschwächtes Immunsystem – Bierhefe richtet es.

In all diesen Fällen wird Bierhefe häufig bei Pferden und Hunden gefüttert.

Die heilende Wirkung von Bierhefe (Saccharomyces cerevisiae) ist tatsächlich schon seit alters her bekannt. Bereits die Ägypter nutzten den sogenannten Hefe-Bierschlamm bei Hauterkrankungen und schlecht heilenden Wunden. Erst viel später erkannte man die positiven Eigenschaften auch bei innerer Verabreichung.

Der hohe Anteil verschiedener B-Vitamine, aller essentiellen Aminosäuren, wertvoller Spurenelemente und Ballaststoffe macht Bierhefe zu einer hilfreichen, immunstärkenden Nahrungsergänzung für Pferde, Hunde, Katzen und auch für Menschen. Für viele Katzen ist sie ein Lockmittel.

Vorweg ein kleiner Exkurs zu Mykotoxinen

Ein natürlicher Bestandteil der Hefezellwand sind die sogenannten Glucomannane. Diese verzweigten, unverdaulichen Kohlenhydratketten sind zum einen wertvolle Ballaststoffe. Zum anderen hindern sie Krankheitserreger, z. B. Escherichia coli, Salmonellen, Clostridien u. a. an der Festsetzung an der Darmschleimhaut. Vor allem besitzen Glucomannane ein hohes Bindungsvermögen gegenüber Schimmelpilzen, deren Toxinen (sogenannte Mykotoxinen) und von Schimmelsporen.

Diese Mykotoxine sind heutzutage ein schwerwiegendes Problem in der Pferdefütterung. Laut aktueller Studien sind in mehr als 25% bis zu 50%! aller Getreideproben schädliche Mykotoxine enthalten. Auch Heu und Stroh können mit Schimmelpilzgiften stark belastet sein. Man riecht sie nicht, man sieht sie nicht, man schmeckt sie nicht. Sie sind also eine versteckte Gefahr für Pferde. Atemwegserkrankungen, Allergien, Verdauungsstörungen, Koliken, Leber- und Nierenschäden, Fruchtbarkeitsstörungen, massiver Gewichtsverlust, Nerven- und Erbgutschäden bis hin zu Krebs – alles das sind Symptome bzw. Erkrankungen, die durch Mykotoxinbelastungen des Futters ausgelöst werden können.

Daher ist es sinnvoll, Pferde regelmäßig mit Mykotoxin bindenden Glucomannanen zu versorgen. Im Gegensatz zu anderen giftbindenden Substanzen wie z. B. Klinoptilolithen (Zeolithe) oder Bentoniten binden Glucomannane ALLE Arten von Mykotoxinen, und zwar ohne dabei gleichzeitig auch für das Pferd wertvolle Nährstoffe zu absorbieren.

Vorsorge ist nötig, denn immerhin sind mehr als 100 Schimmelpilzarten bekannt, die mehr als 300 Mykotoxine produzieren.

Klinoptilolithe dagegen binden nur Aflatoxin B1 und Zearalenon (Fusarium-Toxin), Bentonite nur Aflatoxin B1 und ein Mykotoxin aus der Gruppe der Trichothecene.

Welche Bierhefe ist in der Pferde- bzw. Hundefütterung angebracht?

Kann es Bäckerhefe sein, wie manche meinen? Bäckerhefe und Trockenhefe lassen Brot- und Kuchenteige aufgehen. Das gleiche geschieht im Pferde- und Hundedarm in Form von Gärprozessen, Blähungen, Darmkrämpfen und bei Pferden als schwere Kolik. Diese Methode ist also falsch.

Im Rennen bleiben reine Bierhefe, BT (Treber)-Bierhefe und einige Lebendhefen.

Bierhefe und Bier-Treber sind Präbiotika. In Form getrockneter, abgetöteter Hefezellen füttern sie die ‚guten‘ Darmbakterien, die sich vermehren und gleichzeitig die ‚schlechten‘, unerwünschten Darmbakterien verdrängen. Die Darmflora kann so ihr physiologisches Gleichgewicht finden, der Darm wird stabilisiert. Dies ist besonders wichtig nach Antibiotikumbehandlungen, Wurmkuren, bei Futterumstellungen und Stress.

Treber entsteht als Rückstand bei der Bierherstellung beim Abtrennen der Würze von der Maische. Wegen seines hohen Eiweißgehalts wird Treber als Ersatzfutter in der Aufzucht und Mast von Milchkühen eingesetzt. Damit ist eigentlich schon eines klar: In der Pferdefütterung ist Treber ungeeignet. Reine Bierhefe ist eindeutig zu bevorzugen.

Dennoch ist Bierhefe für Pferde meist als Mischung (BT-Bierhefe) aus 40% reiner Bierhefe und 60% Treber auf dem Markt.

Lebendhefen (auch Yea Sacc genannt) sind lebende, aber nicht mehr vermehrungsfähige Hefezellen. Diese werden bei Pferden häufig als Kuren eingesetzt, eben bei o. g. Indikationen. Als Probiotika haben solche Lebendhefen allerdings wenig Chance zu überleben wenn sie in ein gestörtes Darmmilieu gelangen. Deswegen ist eine Darmsanierung umso wichtiger, um einen geeigneten Lebensraum zu schaffen..

Zeitgleich sollte die Leber gestärkt werden, beispielsweise mit Bitterkräutern. Denn diese regen den Gallefluss an – und Gallensäuren besitzen u. a. antibiotische Wirkungen!

Ein gesunder, stabiler Darm ist für die Gesundheit des Tieres von zentraler Bedeutung! Reine Bierhefe trägt wesentlich dazu bei.