Die Temperaturen erreichen derzeit kaum mehr als 16˚C – ideale Bedingungen für die Herbstgrasmilbe, auch unter Trivialnamen wie Grasmilbe, Erntemilbe, Stachelbeermilbe oder Herbstlaus bzw. Erdlaus bekannt. Fast alles Bezeichnungen, die sich auf die Jahreszeit beziehen: Die Larven dieser zu den sog. Laufmilben gehörenden Art werden im Herbst (Mitte Juli bis Ende Oktober), insbesondere an sonnigen, trockenen Nachmittagen aktiv.
Die Milbe fühlt sich in verwilderten Gärten, an Waldrändern und auf Wiesen wohl. In Deutschland war sie als Symptomverursacher lästigen Juckreizes und quälender Allergien lange kaum bekannt, denn früher waren die Hauptverbreitungsgebiete Südosteuropa, Frankreich und die Alpenländer. Nur in ländlichen Gegenden kannte man das Problem nach der Heu- und Strohernte als Erntekrätze auch früher schon. Mittlerweile wandern diese Milben jedoch immer weiter nach Norden und verbreiten sich bereits in Großstädten und gepflegten Gärten und Parks.
Die Milbenlarven heften sich an die Haut der vorbeilaufenden Wirtstiere und durchschneiden mit ihren Mundwerkzeugen die oberste Hautschicht. Das durch Speichelsekret angedaute Wirtsgewebe dient ihnen als Nahrung. Im Gegensatz zu Zecken nehmen sie selten Blut auf. Nach einer Dauer von mindestens drei Tagen fallen die gesättigten Larven zu Boden und entwickeln sich zu den ca. 1 bis 2 mm langen Adultformen (erwachsene Milben). Im gemäßigten Klima tritt meist nur eine Generation im Jahr auf – eben im Spätsommer und Herbst.