Die Kraft des Mondes

Entgiften und Ausleiten seien am wirkungsvollsten bei abnehmendem Mond. Dieser Ratschlag wird häufig ins Lächerliche gezogen.

Entgiften und Ausleiten seien am wirkungsvollsten bei abnehmendem Mond. Dieser Ratschlag wird häufig ins Lächerliche gezogen.

Aber basieren die Erfahrungen alter Kulturen und Naturvölker u.a. nicht auf den Beobachtungen der Mondphasen und seiner Wirkung auf Tiere, Pflanzen und den Menschen? Auch Bauern und Fischer nutzten immer schon die Mondrhythmen für ihre Arbeit und bessere Orientierung. Alte Bauernregeln geben Hinweise auf den Zusammenhang von Mond und Wetter. Ein erfahrener, aufmerksamer Bauer konnte anhand des Mondes das Wetter voraussehen und diese Kenntnis in seiner Arbeit nutzen. „Hat im Winter der Mond einen Hof, gibt es Wind mit Regen oder Schnee“ ist eine der vielen Bauernweisheiten. Mondkalender wurden geschrieben. Sie richteten sich aus an alten Bauernregeln, die wertvolle Hinweise enthielten zum Anpflanzen und Erntezeiten von Kräutern und Pflanzen Und auch Lebensmittel hatten – und haben - laut alter Überlieferungen Bezug zu Mondphasen: Beispielsweise die längere Haltbarkeit durch Einkochen zum „richtigen“ Zeitpunkt.

Fastenkuren, Ausleitungs- und Entgiftungskuren werden oftmals bei abnehmendem Mond empfohlen. Man (oder das Tier) will ja etwas ‚loswerden‘, etwas soll weniger werden. Und umgekehrt: Ein Pferd oder ein Hund soll Muskeln aufbauen. So könnte man das entsprechende Nahrungsergänzungsmittel mit zunehmendem Mond einsetzen – vielleicht erzielt man schnellere Ergebnisse. Aber warum nicht mit den ‚Eigenschaften‘ der Mondphasen spielen, ausprobieren, die eigene Wahrnehmung einfließen lassen? Dass der Mond seine Wirkung u.a. auf den menschlichen Organismus hat, ist doch bekanntlich bei vielen Menschen an der Schlafqualität zu erkennen: In der Phase des zunehmenden Monds schlafen viele Menschen schlecht und unruhig. Dies ist wissenschaftlich belegt und wiederum auch nicht belegt…

Unbestreitbar dagegen ist das Ebbe-Flut-Phänomen: Der Mond wirkt mit seiner Gravitationskraft auf die Erde, auf die Ozeane, und löst die Gezeiten aus.

Auch alle Lebewesen bestehen zum größten Teil aus Wasser. Warum also sollte ein lunarer Einfluss auf den Organismus kategorisch ausgeschlossen sein?

Beispiele für lunare Periodizität bzw. Beeinflussungen durch den Mond gibt es im Tierreich etliche. Das Fortpflanzungsverhalten des bodenbewohnenden marinen Ringelwurms Platynereis dumerilii ist mondgesteuert: Seine Geschlechtszellen reifen bei Vollmond heran. Genau 14 Tage später, bei Neumond, und 4 Stunden nach Sonnenuntergang drängen die Würmer an die Meeresoberfläche, platzen und entlassen Eier und Spermien.

Nachtaktive Insekten, wie z.B. Schmetterlinge, nutzen den Mond für ihren Geradeausflug: Sie halten konstant einen bestimmten Winkel zwischen ihrer Flugrichtung und dem Mond als Lichtquelle ein. Künstliche Lichtquellen (Straßenlaternen usw.) werden für die Tierchen zum ‚Kunstmond‘ und geraten oftmals zur Todesfalle.

Zurück zur Entgiftungskur von Mensch und Tier. Die Bestimmung des geeignetsten Zeitpunkts obliegt der persönlichen Wahrnehmung. Aber trotz der Einwände gegen eine Mondwirkung auf den Organismus könnte man sich uralten Überlieferungen doch auch durchaus anschließen.