Epilepsie bei Katzen

Der erste Anfall kommt meist ganz plötzlich, ohne jegliche Vorwarnung, wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Man fühlt sich als Besitzer vollkommen hilflos.

Der erste Anfall kommt meist ganz plötzlich, ohne jegliche Vorwarnung, wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Man fühlt sich als Besitzer vollkommen hilflos und gerät schnell in Panik, wenn die vorher noch völlig gesund erscheinende Katze plötzlich ausgesprochen furchterregende Symptome zeigt, wie heftiges Krampfen, Schreien, Schaum vorm Mäulchen und vielleicht auch Harn oder Kot verliert. Der Anfall ist meist nach wenigen Sekunden vorbei. Dennoch ist die Situation nur schwer zu ertragen, wenn man sein Tier liebt.

Epilepsie ist bei Katzen die häufigste chronische Krankheit des Zentralnervensystems. Man unterscheidet dabei den fokalen oder Petit-Mal-Anfall vom generalisierten oder Grand-Mal-Anfall. Beim fokalen Anfall sind nur einzelne Gehirnregionen betroffen, ohne auffallende motorische Krämpfe, mit kurzfristiger Abwesenheit oder Orientierungslosigkeit. Beim generalisierten Anfall ist das ganze Gehirn betroffen, es kommt zu tonisch-klonischen Krämpfen, häufig mit Bewusstseinsverlust. Etwa 80 % der Anfälle bei Katzen sind generalisiert. Auch allgemeines Zittern, einfache Muskelzuckungen oder Krämpfe einzelner Muskelgruppen, Schnappen nach eingebildeten Fliegen, starker Speichelfluss, Rennanfälle, Sehstörungen, glasiger Blick, Augenrollen und sogar Juckreiz können bereits Hinweise auf eine epileptiforme Erkrankung sein. Manchmal findet man auch nur eine kleine Pfütze vor und glaubt vielleicht, die Katze sei plötzlich unsauber geworden – wer denkt da schon gleich an einen epileptischen Anfall? Viele Katzen haben nachts oder auch direkt aus dem Schlaf heraus einen Anfall, daher findet man häufig direkt auf dem Schlafplatz Urinpfützen oder auch Kot. Katzen mit Krampfanfällen leiden meist an einer erworbenen Erkrankung des Gehirns. Bei den zugrundeliegenden Erkrankungen steht FIP (Feline infektiöse Peritonitis) an erster Stelle. Auch weitere Auslöser einer Hirnentzündung wie wandernde Wurmlarven, Toxoplasmose und verschiedene Bakterien kommen in Frage. Leider werden Krampfanfälle bei Katzen nicht selten durch Hirntumore ausgelöst. Ebenso zu erwähnen sind Schädel-Hirn-Traumata (auch wenn sie schon länger zurückliegen) und die feline Hippocampus-Nekrose bei der Gehirnzellen absterben.

Bei manchen Krampfanfällen sind die Ursachen nicht direkt im Zentralnervensystem zu finden. Sie können ausgelöst werden durch Elektrolytverschiebungen, Unterzuckerung, Sauerstoffmangel oder Organerkrankungen. Vergiftungen z. B. mit Frostschutzmitteln, Mitteln gegen Würmer, Flöhe, Zecken und Milben, Mäusegift, Insektiziden. Philodendron oder Buchsbaum können ebenfalls als Ursache in Frage kommen. Aber auch Folgen von Schreck oder Schock sowie andauernder Stress sind besonders bei Katzen als Auslöser von epileptischen Anfällen nicht zu unterschätzen!

Ein weiterer sehr wichtiger Faktor sind Belastungen mit Schwermetallen. Vor diesem Hintergrund begünstigen häufige Impfungen ganz ohne Zweifel das Auftreten von Krampfanfällen, denn zu den enthaltenen Adjuvantien zählen Aluminium und Quecksilber.

Leidet Ihre Katze unter Epilepsie, vermeiden Sie parfümierte Kerzen, Parfum oder Raumsprays in den Räumen, in denen sie sich aufhält. Ebenso sollten verschiedene Reiniger und Lösungsmittel (zum Beispiel Reiniger mit Kiefernöl, Petroleum für Lampen, Campher, Eukalyptus, Borax, Polyurethanschaum oder -kleber) nicht verwendet werden.

Genauer in Augenschein genommen werden sollte immer auch die tägliche Futterration: Von hier können Verursacher von epileptischen Anfällen in die Katze gelangen, vor allem in Form von Getreide. Das im Getreide enthaltene Gluten kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden und aufgrund seiner entzündlichen Wirkung auch Krämpfe auslösen. Getreide enthält auch einen hohen Anteil an Glutamaten und Aspartaten; beide sind sehr exzitatorische (erregende) Eiweiße, die auf die elektrische Aktivität des Gehirns einwirken.

Auch Zucker kann den Stoffwechsel erheblich stören und ebenso zu Anfällen führen. Füttern Sie also kein Futter, das Reis, Weizen, Mais, Kartoffeln oder Erbsen enthält, weil die darin enthaltene Stärke zu Zucker umgebaut wird. Achten Sie bei Katzen mit Epilepsie auf möglichst naturnahe und ausgewogene Fütterung mit Fleisch oder Reinfleischdosen, ohne synthetische Zusätze. Solche Futter bekommen Katzen als fast reinen Fleischfressern sowieso am besten.


Was tut man, wenn es zum Anfall kommt?

Versuchen Sie Ruhe zu bewahren. Wenn sich ein Anfall ankündigt, versuchen Sie die Katze in einem sicheren Raum einzusperren und vermeiden Sie grelles Licht; gefährliche Gegenstände beiseite räumen oder abpolstern. Laute Geräusche, hektische Bewegungen oder auch Festhalten können den Anfall verstärken. Streicheln kann den Zustand verschlimmern oder verbessern, das ist sehr unterschiedlich.


Man sollte immer auch auf die eigene Unversehrtheit bedacht sein – es kann während des Anfalls zu unkontrollierten Beißbewegungen und auch Krämpfen der Kaumuskulatur kommen.