Mineralstoffe befinden sich im Blut, weil sie auf dem Weg zu ihrem Zielorgan sind. Das Blut stellt also nur ein Transportmedium dar. Genau wie ein LKW nur die Baustoffe zur Baustelle bringt. Auch hier wäre es unsinnig zu sagen, der LKW hat zu wenig Dachziegel geladen, denn vielleicht ist bereits die Hälfte auf dem Dach. Und auch andere Faktoren spielen zusätzlich eine Rolle. So würde bei einem Calciummangel der Körper Calcium aus dem Skelett nehmen, im Blut könnte also bei der Messung der Referenzwert trotz Mangels erreicht werden. Umgekehrt könnte es sogar ein zu viel an Calcium in der Nahrung und entsprechend auch im Blut geben, ohne ausreichend Vitamin D würde es nicht in die Knochen eingebaut werden können. Die Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente stehen also in so einem komplexen Verhältnis zu einander, dass der momentane Wert im Blut immer nur im Zusammenhang mit bestehenden Symptomen interpretiert werden sollte.
Die Fellmineralanalysen haben den Vorteil, dass hier keine kurzfristige Momentaufnahme erstellt wird, sondern eine über längere Zeit stattfindende Einlagerung. Ob allerdings ein Mineralstoff im Haar vermehrt vorkommt, weil der Körper ihn nicht halten konnte, oder weil er zu viel davon hatte, ist nicht endgültig geklärt und von daher ist die Aussagekraft fraglich. Zudem bezieht sich diese Messung immer nur auf die Vergangenheit und nicht auf die gegenwärtige Situation.