Durch die Fütterung von Raufutter wie (optimalerweise) Heu und Stroh vermehren sich die Cellulose zersetzenden Bakterien im Pferdedarm, vor allem im Blinddarm und Dickdarm. Eine plötzliche Umstellung im Frühjahr auf eiweiß- und kohlenhydratreiches (Fruktane) Weidegras verändert massiv die Lebensbedingungen der an Rohfaser angepassten Bakterien.
Was die Anweidezeit so gefährlich macht
Das Verdauungssystem unserer Pferde ist sehr empfindlich. Auf plötzliche Änderungen im Futterplan sind sie nicht eingestellt. Die kommen so in der Natur auch nicht vor.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Pferde nur selten kräuterreiche Weideflächen zur Verfügung haben, die dem Pferdedarm schützende Gerb- und Bitterstoffe liefern. Junges Frühjahrsgras enthält hohe Konzentrationen an Kohlenhydraten, die sich aus langkettigen Zuckermolekülen zusammensetzen, den (gefürchteten) Fruktanen. Diese dienen der Pflanze als Speicherform, insbesondere in den Morgenstunden nach kalten Nächten, wenn nämlich das Wachstum der Pflanze eingeschränkt ist. Kohlenhydrate müssen enzymatisch im Dünndarm verdaut werden. Nur hier kommen die notwendigen Enzyme vor. Blinddarm und Dickdarm dagegen beherbergen auf Rohfaser spezialisierte Bakterien. In diesen Darmabschnitten ist keine enzymatische Verdauung möglich, sondern bakterielle Zersetzung. Die eben bei Fehlbesiedlung des Darmes zu gefürchteten Fehlgärungen und Koliken führen kann.
Nimmt das Pferd im Rahmen der radikalen Futterumstellung im Frühjahr viele Fruktane auf (ein ‚normales‘ Warmblut frisst pro Stunde immerhin 3-4 kg Gras), so gelangt ein Großteil dieser Kohlenhydrate unverdaut in den Dickdarm und stört massiv das physiologische Darmmilieu. Es kommt zur Übersäuerung des Dickdarms, zum Massensterben der guten Bakterien und zur Bildung von Fäulnisbakterien. Die Zerfallsprodukte der zugrunde gegangenen Bakterien (Endotoxine) gelangen in den Blutkreislauf ebenso wie schädliche Stoffwechselprodukte der unerwünschten Bakterien. Neben Darmproblemen wie Kotwasser oder Koliken können auch Muskelprobleme und die gefährliche Hufrehe auftreten.
Hohe Eiweißkonzentrationen im frischen Gras tun ihr Übriges, denn der Anstieg des Harnstoffgehalts im Blut bedeutet zusätzliche Leber- und Nierenbelastung für das Pferd.
Wichtig ist, die Pferde langsam an den Weidegang zu gewöhnen. Beginnend mit wenigen Minuten am Tag die Weidezeit, dann über mindestens 14 Tage, besser über 3-4 Wochen, täglich langsam erhöhen. Im Zuge eines Spaziergangs kann man sein Pferd wunderbar am Halfter grasen lassen. Tritt Durchfall auf, dann die Steigerung unterbrechen. Vor dem Weidegang die Pferde reichlich mit Heu füttern. Es empfiehlt sich nach kalten Nächten empfindliche bzw. Hufrehe gefährdete Pferde, wenn überhaupt, erst am frühen Nachmittag auf die Weide lassen und dies auch nur für kurze Zeit. Auch abgefressenes, kurzes (gestresstes) Gras hat einen besonders hohen Fruktangehalt.
Helfer aus der Natur
Ostpreußen Kräuter oder Amara Bitterkräuter haben sich bestens beim Anweiden bewährt. Die bitterwürzigen Kräuter unterstützen die Darmflora und helfen, energie- und eiweißreiches Gras und Heu besser zu verdauen. Sie fördern die Sekretion der Verdauungssäfte und regen die Bauchspeicheldrüse an. Dadurch kann sich die Darmflora regenerieren und der Blinddarm wird entlastet.
Es gibt noch ein Problem: Es gibt noch einen weiteren Aspekt: Endophyten, von denen die meisten noch wenig oder nichts gehört haben. Endophyten sind Pilze, die zwischen den Zellen der Gräser leben und dort Gifte produzieren. Sie sorgen für eine erhöhte Stressresistenz der Gräser gegen Trockenheit und durch die Toxine schützen sie die Gräser vor Fressfeinden wie Insekten. Pferde sind für die Gräser auch Fressfeinde. Bei ihnen kann es durch diese Gifte zu geschwollenen Beinen kommen, auch zu Hufrehe oder sogar zu atypischer Weidemyopathie. Pilze und deren Gifte sollten schon vorne im Darm gebunden werden, bevor sie größeren Schaden anrichten können. Dabei helfen Sie mit EquiZeolon. Das ist ein Zeolith/Klinoptilolith mit einer hohen Absorbtionsfähigkeit; EquiZeolon kann Gifte und andere Schadstoffe binden. Seine weiteren Inhaltsstoffe, Ringelblume und Galgant, wirken sich positiv auf die Schleimhäute des Darmes aus. Der natürliche Mineralstoff Calcium im EquiZeolon beugt zusätzlich einer Übersäuerung des Organismus vor.
Für Pferde, die Kräuter in getrockneter Form nicht gut akzeptieren, gibt es Bio-Löwenzahnsaft. Er enthält einen hohen Anteil an Bitterstoffen und regt damit in sanfter Weise Leber, Galle und Nieren an. Mit unserem Bio-Brennnesselsaft stabilisieren Sie die Darmflora während der Futterumstellung. Es empfiehlt sich, beide Säfte im 3-Tage-Wechsel zu geben oder auch zusammen. Die meisten Pferde mögen unsere Säfte sehr gerne.