Stute & Fohlen

Bevor eine Stute aufnimmt, hat sie ein Nährstoffreservoir aufgebaut, u.a. Calcium, um vom Fötus nicht ausgebeutet zu werden. Wenn der Aufbau dieses Depots aus einer Mangelsituation heraus unterblieben oder zu gering ausgefallen ist, nehmen die Stuten erst gar nicht auf oder resorbieren die Frucht. 

Wir sind wieder bei der artgerechten und optimalen Versorgung, also mitten im Leben. Zum Ende der Tragezeit gibt man Stuten die Stutenkräuter, sie sorgen für eine gute Durchblutung der inneren Organe, auch der Beckenmuskulatur und des Uterus. Durchblutung ist jetzt besonders wichtig, da durch den Druck der Leibesfrucht einige Organe in ihrer Arbeit behindert werden.

Die Geburt ist Höchstleistung für Mutter und Fohlen. Eine Flasche Kolsal-Kolostrum-Extrakt regeneriert die erschöpfte Mutter. Das Fohlen rappelt sich bald auf und steht stabil auf seinen vier Beinen, um die Welt zu entdecken. Aber zuerst trinken. Mit der Kolostralmilch der Mutter bekommt das Fohlen wichtige Immunstoffe, um mit der Keimflora seiner Umwelt fertig zu werden. Kotfressen ist zwingend notwendig, um die Darmflora aufzubauen. Die Magensäure ist noch nicht stark entwickelt und die Keime aus dem Mutterkot können in den Darm gelangen. Der Geschmack der Muttermilch wird durch das Futter, die Qualität der Weide und des Heus beeinflusst. Neugierig schnuppern die Fohlen in den Trog und wenn sie können, fressen sie mit der Mutter bald auch Kräuter mit, denn deren Geschmack kennen sie bereits von der Muttermilch.

Mit dem aufgenommen Kot beginnt die Besiedelung des Darms. Zur Darmflora gehören eine Vielzahl von Bakterien, Pilzen und Einzellern. Auch Würmer sind notwendig, um das Immunsystem zu trainieren. Die Natur hat sich einiges dabei gedacht, dem Fohlen ein ganzes Ökosystem an Keimen zu übergeben. Nur damit kann es sich mit der Umwelt auseinandersetzen und eine starke Abwehr aufbauen. Eine Wurmkur oder Antibiose vor der Geburt sind ein dramatischer Eingriff in die Gesundheit von Stute und Fohlen, oft der Beginn einer langen Leidensgeschichte, denn das ermöglicht dem Fohlen nicht, eine gesunde Darmflora aufzubauen. Die Darmflora ist aber die Basis seiner Ernährung.

Eine Stute mit Fohlen auf der Weide ist eine wunderbare Erfahrung. Die Tragezeit ist keine Krankheit, sie erfordert aber die Versorgung mit allen notwendigen Nährstoffen, damit sich Mutter und Fohlen problemlos entwickeln können. Neugierig und in Begleitung der Mutter auf der artenreichen Weide und bei abwechslungsreichem Futter entdeckt das Fohlen die Pflanzenwelt, lernt zu selektieren und setzt sich mit verschiedenen Geschmacksrichtungen auseinander.